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1. Geschichte des Altertums - S. 26

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Geschichte der Griechen. die Waffen zu übergeben, zugerufen habe: „Komm und hole sie!"; und wie ein anderer Spartaner auf die Prahlerei des Persers, daß die Pfeile des persischen Heeres die Sonne verdunkeln würden, die lakonische Antwort gegeben habe: „Nun, so werden wir im Schatten fechten". Zwei Tage lang griffen die Perser an, immer neue Scharen herbeiführend; aber alle Stürme wurden von der unerschütterlichen Tapferkeit der Verteidiger abgewiesen. Da fand sich ein Verräter, der eine feindliche Abteilung auf Bergpfaden in den Rücken der Griechen führte. Als L e o n i d a s diese Meldung erhielt, ließ er den größten Teil des Heeres in Eile den Rückzug antreten. Er selbst aber blieb mit 300 Spartanern an Ort und Stelle stehen, da es ihnen, wie er sagte, die Ehre verbot zu fliehen; und ihm schlossen sich 700 Männer aus der böotischen Stadt Thespiäan, entschlossen für das Vaterland den Tod zu erleiden. So zog denn diese Schar in den letzten Kampf; nach heftiger Gegenwehr, und nachdem sie viele Femde getötet hatten, wurden sie alle erschlagen. An der Stelle, wo Leonidas siel, errichtete man nachher einen steinernen Löwen. Das Grabmal der gefallenen Spartaner aber schmückte der Dichter mit Versen, die in der Übersetzung Friedrich Schillers so lauten: Wandrer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl. Indessen hatte die griechische Flotte nicht unglücklich gefochten. Als aber die Nachricht von dem Ende des Leonidas eintraf, ging auch sie zurück und versammelte sich in dem Sunde von Salamis; das Landheer der Peloponnesier aber zog sich nach dem Isthmus zurück, wo Befestigungen errichtet waren. Lurwande- § 28. Die Schlacht bei Salamis 480. Als sich nun die Masse des Athener. Persetcheeres durch Mittelgriechenland heranwälzte, konnten die Athener nicht hoffen, ihre Stadt verteidigen zu können. So verließen sie denn das Vaterland. Weib und Kinder und, soviel sie von der Habe retten konnten, brachten sie nach Salamis oder der Küste von Argalis hinüber; die Männer aber bestiegen die Schiffe. Denn die Schiffe waren nach Themistokles' Deutung die hölzerne Mauer, welche, wie das delphische Orakel geweissagt hatte, die Athener beschirmen würde. Nur wenige Athener faßten den Orakel-»ranb von spruch wörtlich und zogen sich auf die Akropolis hinter eine hölzerne Schutz-* ^el wehr zurück; diese kamen sämtlich um, da der Feind die Burg erstürmte und die Tempel und die Stadt niederbrannte. Unter den Führern der griechischen Flotte herrschte indessen große Un-

2. Geschichte des Altertums - S. 188

1889 - Wiesbaden : Kunze
188 Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum. 3. Das Kriegswesen. Im heroischen Zeitalter, dessen Kriegswesen uns aus den Gedichten Homers ziemlich klar ist, bediente man sich zum Angriffe hauptsächlich des Speeres und des Schwertes; einzelne hatten auch Bogen und Pfeile. Zum Schutze trug man Helme, Harnische, Schilde und Beinschienen. Während der größere Teil des Fußvolkes (Reiterei kannte man nicht) vorzugsweise mit Wurfspießen, Bogen und Pfeilen versehen war, und nur der kleinere in vollständiger Rüstung erschien, bedienten sich die Führer des Volkes des Streitwagens, welchen zwei starke Rosse zogen. Auf demselben standen zwei Streiter, von welchen der eine die Rosse lenkte, der andere kämpfte. In dichtgedrängten Haufett folgte das Fußvolk den Führern, welche durch tauten Zuruf den Mut ihrer Leute anfeuerten. Sobald man vor den Feind kam, stürmten die Wagenstreiter auf einander los, und die Schlacht löste sich in eine Menge Einzelkämpfe auf. Die Anführer hatten nicht sowohl die Bewegungen des Heeres zu leiten, als vielmehr durch persönliche Tapferkeit und gutes Beispiel den Sieg zu entscheiden. Die spartanische Kriegskunst. Bei den Spartanern bildete das Fußvolk den Kern der Streitmacht; jeder Spartaner mußte für seine Waffen und Lebensmittel selbst sorgen. Beim Beginn der Schlacht stand der König in der Mitte der Schlachtordnung, umgeben von Sehern, Ärzten, Flötenspielern, Anführern und Freiwilligen. Nachdem er im Angesichte des Feindes den Musen geopfert hatte, wurde zum Angriffe geblasen. Der dichtgedrängte Schlacht- hausen suchte die feindlichen Reihen zu durchbrechen, und nur selten traten einzelne hervor, um im Zweikampfe ihre Überlegenheit zu versuchen. Der Feige, welcher feinen Schild wegwarf, war ehrlos; dagegen zeichnete man den Tapfern durch den Ehrensitz in den Versammlungen, durch Kränze und Geschenke aus. Den gefallenen Kriegern errichtete man Bildsäulen und Denksteine, hielt ihnen Lobreden und stiftete Feste und Tempel. Erst in der 2. Hälfte des peloponnesischen Krieges wurde Sparta auch zur See mächtig. Athens Land- und Seemacht. Nach der solonischen Verfassung waren die Bürger von Athen zum Kriegsdienste verpflichtet. Die drei ersten Klassen dienten als Schwerbewaffnete, die vierte gewöhnlich als Leichtbewaffnete zu Fuß; zum Reiterdienst wurden nur Mitglieder der beiden ersten Klassen zugelassen. Vom 18. Jahre an dienten die Jünglinge zwei Jahre lang innerhalb des attischen Gebietes, vom 20.—60. Lebensjahre war jeder Athener zum auswär-

3. Geschichte des Altertums - S. 189

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 29, 3. Das Kriegswesen. 189 tigen Kriegsdienste verpflichtet. Erst zur Zeit des Perikles wurde der Sold eingeführt; die Fußsoldaten erhielten 2, später 4 Obolen, Offiziere das Doppelte, Reiter das Dreifache, die Feldherrn das Vierfache und dazu noch Verpflegungen in Naturallieferungen. Die Schwerbewaffneten hatten Panzer, Helme, schwere Schilde, Schwerter und lange Spieße; die Leichtbewaffneten führten nur Wurfspeere und keine Schutzwaffen. Die Reiterei der Athener belief sich in der Blütezeit nur auf 1200 Mann. Alljährlich wählte das Volk durch das Los 10 Feldherrn (Strategen) aus den 10 Stämmen; diese bildeten einen Kriegsrat, und der Oberbefehl wechselte täglich. Später behielt man zwar diesen Kriegsrat von 10 Feldherrn bei, übertrug aber einem den Oberbefehl für die ganze Dauer des Kriegs. In der Schlacht bildete das schwer bewaffnete Fußvolk einen dichtgedrängten Haufen, der acht Mann hoch ausgestellt war. Die Trompete gab das Zeichen zum Angriff, der unter allgemeinem Schlachtgeschrei erfolgte. Als Zeichen des Sieges errichtete man Trophäen, an Bäumen aufgehängte Waffen. Hierauf wurde die Beute verteilt. Tapfere Krieger wurden öffentlich belobt, bekränzt und beschenkt. Die Verwundeten wurden auf Staatskosten gepflegt, die Gefallenen durch Leichenreden geehrt und ihre Kinder auf Staatskosten erzogen und erhalten. Die athenische Seemacht wurde durch Themistokles geschaffen. Die Kriegsschiffe wurden durch Ruder in Bewegung gesetzt und führten von der Zahl der stufenweise in die Höhe gehenden Ruderbänke die Namen Dreiruderer, Vierruderer, Fünfruderer. Bei jeder Flotte befanden sich außer den Kriegsschiffen auch Last- und Proviantschiffe. Die Hauptangriffswaffe der Kriegsschiffe war der eherne Schiffsschnabel, womit man durch starken Anprall ein feindliches Schiff in den Grund zu bohren oder das Ruderwerk desselben unbrauchbar zu machen suchte. Die athenischen Schiffe zeichneten sich durch Leichtigkeit in der Bewegung und große Lenkbarkeit aus. Die Phalanx. Schon bei Homer wird die dichtgedrängte Schlachtordnung eine Phalanx genannt, allein erst durch Epaminondas wurde sie jener gefährliche Keil, welcher dazu bestimmt war, die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Epaminondas hatte nämlich seine Schwerbewaffneten in der Schlacht bei Mantinea 50 Mann tief ausgestellt und mit ihnen die lakedämonische Schlachtlinie gesprengt. Aus dieser Aufstellung bildete sich später unter Philipp und Alexander dem Großen die makedonische Phalanx. Die Schwerbewaffneten (Hopliten) wurden in 16 Gliedern aufgestellt und bildeten ein längliches Viereck, sodaß jeder Soldat nur wenige Fuß Spielraum hatte;

4. Geschichte des Altertums - S. 217

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 34. 'Die Gründung der römischen Republik und ihre Verteidigung. 217 langen. Da er unter den jungen Patriziern noch großen Anhang hatte, so erregten seine Gesandten in Rom eine Verschwörung zur Wiederherstellung des Königtums. Allein diese wurde durch einen Sklaven verraten, und der Konsul Brutus mußte seine beiden Söhne, die sich an derselben beteiligt hatten, dem Gesetze zufolge zum Tode verurteilen und von seinem Liktor enthaupten lassen. Als dieser Versuch fehlgeschlagen war, wandte sich Tarquinius an Roms Feinde und brachte den von bürgerlichen Unruhen geschwächten Staat durch äußere Angriffe in Gefahr. Zunächst rückten die Truppen der verbündeten tuskischen Städte Veji und Tar-quinti gegen Rom. Es kam an der Grenze zwischen Etrurien und Latium, am Walde von Arsia zum Kampfe, in welchem Brutus und des Tarquinius Sohn Aruns dadurch fielen, daß sie sich gegenseitig durchbohrten. Nachdem bis in die Nacht hinein gekämpft worden war, zog sich der Feind zurück. Schlimmer wurde Roms Lage, als jetzt der König Porsena von Klusium der Stadt den Krieg erklärte. Er rückte mit einem großen Heere heran, erstürmte und besetzte den von Rom befestigten Hügel Janikulus auf dem rechten Tiberufer, schloß die bedrängte Stadt ein und nötigte sie zur Annahme seiner Friedensbedingungen. Die Wiederaufnahme des Tarquinius blieb den Römern zwar erspart; aber sie mußten ihren Besitz auf dem rechten Tiberufer samt den Ländereien, welche sie den Vejentern entrissen hatten, abtreten und versprechen, fernerhin das Eisen nicht anders als zum Ackerbau zu gebrauchen. — Die Schwäche Roms, die sich aus dieser Niederlage ergiebt, hat die Sage durch Hervorhebung und Ausschmückung einzelner heldenhafter Thaten auf römischer Seite, wie die des Horatius Kokles, des Mucius Skävola und der Klölia, verschleiert. Als Porsena, so erzählt die Sage, die aus dem Janikulus errichtete Festung eingenommen hatte, zog er gegen die Stadt selbst und würde in dieselbe eingedrungen sein, hätte nicht der heldenmütige Horatius Kokles anfangs mit zwei Waffengefährten und zuletzt allein die königlichen Soldaten so lange aufgehalten, bis die Brücke hinter ihm abgebrochen war. Dann stürzte sich der Held in den Fluß und schwamm, umschwirrt von den feindlichen Pfeilen, wohlbehalten ans römische User zu den ©einigen. Porsena schloß danach die Stadt von allen Seiten ein und hoffte die trotzige Bürgerschaft durch Hunger zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Allein vergeblich. Als die Not in der Stadt eine bedenkliche Höhe erreichte, beschloß ein kühner Jüngling, Mucius Skävola, seine Vaterstadt zu retten. Verkleidet und wohlbewaffnet schlich er sich in das feindliche Lager. Hier teilte ein königlicher Schreiber gerade den Sold aus, und da alle sich zu diesem

5. Geschichte des Altertums - S. 241

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 40, 2. Hannibal in Italien. 241 letztere hörte unterwegs, daß Hannibal unter seinem Bruder Has-drubal ein ansehnliches Kriegsheer in Spanien zurückgelassen und mit einem andern die Pyrenäen bereits überschritten habe. Darum landete er eiligst an der Mündung der Rhone und erwartete seinen mutigen Gegner. Allein nur kleinere Reiterabteilungen stießen in hitzigem Kampfe auf einander; Hannibal mied eine Hauptschlacht und nahm durch das Thal der Dürance den gefährlichen Weg über die Alpen (vermutlich den kleinen St. Bernhard). Im Vertrauen auf das belebende Wort ihres Führers sahen Hannibals Soldaten den bevorstehenden Anstrengungen und Gefahren entschlossen entgegen und nahten sich willig den schneebedeckten Gipfeln der Alpen. Neun Tage stiegen sie empor, umschwärmt von den feindlichen Alpenbewohnern und bedrängt von mancherlei Mühsal. Hier starrten himmelhohe Felswände steil empor, dort gähnten unergründliche Schluchten ihnen entgegen oder drohten überragende Felsen, sie zu erschlagen, und mancher tapfere Krieger fand durch einen Sturz in die Tiefe den Tod. Erst auf der Höhe schöpfte das niedergebeugte Heer wieder Mut und vergaß in Gedanken an die blühenden Gefilde und reichen Städte der schönen lombardischen Ebene die überstandenen Mühseligkeiten. Allein der Weg bergab war noch viel gefährlicher als der Aufstieg. Die Pferde und Elefanten sanken tief in die Eisund Schneemassen ein und entbehrten jeglichen Haltes; Menschen und Tiere schossen jäh in die Abgründe. Endlich erreichte Hannibal mit dem Reste seines Heeres, das noch 20 000 Mann zu Fuß, 6000 Reiter und einige Elefanten zählte, den Fuß der Alpen, wo er seinen Truppen einige Rasttage gönnte. 15 Tage hatte der Zug über die Alpen bedurft; 5 Monate waren seit seinem Abzüge von Neu-Karthago verstrichen. Der römische Konsul Scipio war unterdessen zur See aus Gallien über Pisa zurückgeeilt, von da nach Norden gezogen und hatte nach Überschreitung des Po am Ticmus 218 ein Lager aufgeschlagen. Hier erwartete er die Ankömmlinge und schaute mit Verachtung auf Hannibals hungrige, zerlumpte und halb erfrorene Krieger. Allein bald zeigte sich die Überlegenheit der numidifchen Reiter; er wurde gänzlich geschlagen, gefährlich verwundet und verdankte nur dem Mut seines sechzehnjährigen Sohnes, welcher ihn auf feinen Schultern aus dem Schlachtgetümmel trug, die Rettung seines Lebens. Hannibal verstärkte sich daraus durch gallische Hilfsvölker, welche in ihm den Befreier von Roms Herrschaft erblickten und gern zu ihm übertraten, und schlug in der zweiten Schlacht an der Trebia auch den Konsul Sem- Cassicms Weltgeschichte I. C. Aufl. v. Ph, Beck. jß

6. Geschichte des Altertums - S. 275

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 50. Cäsars Macht und Ende. 275 Der Sieg war so leicht gewonnen, daß ihn Cäsar mit den lakonischen Worten: „Veni, vidi, vici!“ (Ich kam, sah, siegte!) nach Rom melden konnte. Jetzt kehrte der mächtige und glückliche Sieger nach Rom zurück und sah hier Freunde und Feinde in ehrerbietiger Stellung vor sich. Seine Macht und Milde hatte allen Parteihaß besiegt. Aber noch einmal mußte er das Schwert gegen die Pompejaner ziehen, welche sich an Afrikas Nordküste gesammelt hatten. Als er ans Land sprang, fiel er auf die Hand. Die Soldaten hätten dies als eine schlimme Vorbedeutung angesehen, wenn Cäsar nicht rasch die bedeutungsvollen Worte ausgerufen hätte: „Ich halte dich fest, Afrika!" Er besiegte seine Feinde in der blutigen Schlacht bei Thapsus 46, worauf der König I u b a von Numidien und C a t o der Jüngere, der den Untergang der Republik nicht überleben wollte, sich selbst den Tod gaben. Nachdem der letztere am Abend noch unter seinen Freunden den Satz lebhaft verteidigt hatte, daß nur der Weise frei sei, las er in seinem Schlafgemach Platos Gespräch über die Unsterblichkeit der Seele (den Phädo); dann ließ er sich sein Schwert bringen, prüfte die Spitze desselben und durchbohrte sich damit. Als Cäsar später die Leiche Catos erblickte, rief er aus: „O Cato! Ich gönne Dir Deinen Tod nicht, weil Du mir Deine Erhaltung nicht gegönnt hast." Der Rest der Pompejaner floh nach Spanien. Cäsar wurde in Rom mit großen Ehrenbezeigungen empfangen und feierte wegen seiner Siege in Gallien, Ägypten, Pontus und Afrika einen vierfachen, glänzenden Triumph. Doch noch einmal mußte er gegen die Pompejaner zu Felde ziehen. Diese hatten sich unter den Söhnen des Pompejus in Spanien gesammelt und sich den Legaten und Truppen Cäsars feindlich.gegenübergestellt. Im März 45 eilte Cäsar selbst nach Spanien und besiegte seine Feinde bei Munda 45 unweit Corduba nach schwerem Kampfe, in dem er. nach seinem eigenen Geständnis, mehr für sein Leben als für sein Glück focht. Als seine Scharen zu weichen drohten, stürzte er sich selbst in die vordersten Reihen mit dem Ausruf: „Wollt Ihr mich diesen Knaben ausliefern, dann soll dieser Tag der letzte meines Lebens sein!" Sein Beispiel wirkte, und die Feinde wurden in die Flucht geschlagen. Dieser Sieg gab der Republik den Todesstoß. Ein fünfter Triumph verherrlichte seine Rückkehr nach Rom. Er wurde als „Vater des Vaterlandes" begrüßt, auf Lebenszeit zum Diktator erwählt und erhielt den lebenslänglichen Titel Imperator, den die Oberfeldherrn sonst nur so lange führten, als ihr 18*

7. Geschichte des Altertums - S. 27

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter bittte Perserzug, 480 untf479. 27 einigkeit, ob man in Salamis bleiben ober sich noch weiter zurckziehen sollte. Themistokles stellte ihnen vor, ba kein Ort zur Schlacht gnstiger sei als der enge Snnb von Salamis, wo der Feind seine bermacht nicht entfalten knne. Als trotzbem die Abfahrt beschlossen wrbe, griff er zu einer List; er lie durch einen treuen Sklaven dem Perserknig sagen, er sei sein Freunb und rate ihm die Griechen sofort zu umzingeln und anzugreifen; wenn er bies tue, so sei ihm der Sieg sicher. In der Tat lie Xerxes jetzt auch den westlichen Ausgang des Sunbes durch seine Schiffe absperren; Aristibes melbete es, der in der Stunbe der Gefahr zurckkehrte. Nun muten die Griechen kmpfen. der 300 Schiffe hatten die Griechen, mehr als die boppelte Anzahl der Salamis. Feind. Ein Trompetensto vom griechischen Abmiralschiff gab das Zeichen zum Angriff; dann schlugen die Ruber in die Flut, der Schlachtgesang ^scholl, und die Schiffe fuhren gegeneinanber. Die Griechen, vor allen die Athener, kmpften mit der grten Tapferkeit; aber auch die Perser, beren König von einem Bergvorsprung aus den Gang der Schlacht beob-achtete, hielten sich gut. Es war ein wirres Getmmel, in dem es baraus ankam, das Schiff des Gegners mit dem Schiffsschnabel in den Grunb zu bohren, ihm durch eine geschickte Wenbung die Ruber abzubrechen ober es zu entern. Enblich burchbrachen die Athener zuerst die feinbliche Reihe; und nun wichen allmhlich allenthalben die Perser zurck und flchteten unter starken Verlusten an die Kste. Die Griechen hatten einen glnzenden Sieg errungen. Noch war der Krieg nicht beendigt. Zwar Xerxes selbst begab sich auf den Heimweg. Aber er lie Marbonius mit dem Lanbheer zurck; dieser bezog in Thessalien Winterquartiere. 29. Plat und Mykale. 479. Die Athener konnten fr den Sbinter in ihre Heimat zurckkehren; aber im Frhling 479 wrbe Attika zum zweiten Male verwstet, und wiederum flchteten die Athener nachwfin. Salamis. Jetzt erst nahte ein starkes griechisches Heer heran, befehligt von dem Spartaner Pausanias. Marbonius nahm Ausstellung in der Ebene Botiens; bei der Stadt Plat kam es zur Schlacht. Der Tod des Marbonius, der auf weiem Rosse in der Mitte der Seinen focht, entschieb den Kampf. Das feinbliche Lager wrbe erstrmt und gewaltige Beute gemacht. Die Griechen errichteten auf dem Schlachtfeld ein Siegeszeichen, dem belphischen Apollo aber weihten sie einen golbenen Dreifu, der auf einer hohen, ehernen, schlangensrmigen Sule ruhte. Die Reste des seind-lichen Heeres flchteten durch Thessalien und Macebonien der Heimat zu.

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 8

1877 - Leipzig : Teubner
8 Ac Kriege die Kerkyraier und Korinther in der Schlacht bei Sybola {Thue. 1, 49.). Die von den Athenern schon vor dem pelop. Kriege ausgebildete Taktik bezweckte, durch geschickte Wendungen die feindlichen Schiffe in Grund zu bohren oder durch Zerbrechen der Ruder lahm zu legen. Das Anrennen mit dem Schiffsschnabel war von dreierlei Art, entweder daß Vordertheil gegen Bordertheil stieß (ein schlechtes Manöver), oder man rannte das feindliche Schiff mitten in der Seite an, oder nmfnhr es und kam ihm in den Rücken. Ein Hanptmanöver wyr ferner das Durchfahren (dtshtilelv); mau fuhr rasch durch die Reihe der feindlichen Ausstellung und suchte dem nächsten Schiffe im Vorbeifahren die Ruder abzubrechen. Dabei konnte ihm durch eine geschickte Weuduug auch uoch ein Loch in die Seite gestoßen werden, oder man brachte dem Feind eine Menge Schiffe in den Rücken. Das Hanptgegenmittel war ein geschicktes Begegnen, oder man stellte gleich Anfangs zweilinien hinter einander ans (tnltüaaslv). Das tzzqltcislv war eine Umzingelung der feindlichen Schiffe; dagegen war ein Mittel das Ausdehnen der Flügel. Gegen beides, das Durch- und das Umfahren, diente auch als Sicherung die Aufstellung im Kreife. — Zu Lande war bei den Griechen im Allgemeinen die gradlinige Front der Phalanx (s. d.) am gebräuchlichsten. In der ganzen älteren Zeit der griechischen Geschichte bis zum peloponnesischen Kriege war die dorische Hopliten-taftik, welche besonders in den Perserkriegen ihre Triumphe feierte, die herrschende. Die leichtbewaffneten Heloten der Spartaner galten nur als Waffenträger ihrer Herren. In der Schlacht standen sie hinter den Hopliten, kämpften mit Schlen-derfteinen und Wurfspießen, trugen die Verwundeten ans dem Getümmel. In ähnlicher Weise verwendeten die Athener ihre Sclaven; doch hatten sie auch ein bürgerliches leichtes Fußvolk, die Bogenschützen. Militärische Evolutionen und militärisches Commando lernten nur die Hopliten; in ihrer Taktik sah der Hellene mit Stolz etwas ihn vor dem Barbaren Auszeichnendes. Die einzelnen Abtheilungen der Hopliren ordneten sich von rechts nach links hin nach Stammen, meist unter selbstgewählten Führern, in Einer langen Reihe, welche bis zu 8 Gliedern tief war. Die Linie des Heeres stellte sich parallel der feindlichen Linie auf und rückte nun in geschloffener Ordnung, meistens in gemessenem Gleichtritt, unter Begleitung von Musik oder Gesang auf jene los. Der Kampf war nur ein Nahgefecht mit kurzen Stoß- und Schlagwaffen. Alles kam darauf an geschlossen zu bleiben, damit nicht eine Abtheilung in der Flanke gefaßt würde, und doch Terrain zu gewinnen. Daher waren auch die Flügel die Ehrenplätze. Der rechte Flügel gebührte bei Plataiai selbstverständlich den Spartanern, um die Ehre des linken stritten sich erst die Athener und Tegeaten; jene erhielten ihn. Die beiden Flügel und das Centrum kämpften in solchem Fall, wenn sie aus verschiedenen Völkerschaften bestanden, da sie dann ein getrenntes Commando hatten, ziemlich ohne Rücksicht aus einander, und häufig siegte einer der drei Heerestheile, während die andern geschlagen wurden. Wer aber schließlich das Schlachtfeld behauptete, dem gebührte der Ruhm des Sieges. Der pelopouuesische Krieg zeigte auf seinem wechselnden Kriegstheater die größere Brauchbarkeit der Truppe» nicht blos auf coupirtent Terrain, sondern auch bei geeigneter Kampfweife auf ebenem Plan. Jedoch veranlaßte erst der Rückzug der Zehntausend ein Abgehn von der starren Phalanxform, indem man 1) die Hoplitenordnnng dem Terrain anzupassen statt das Terrain für die hergebrachte Hoplitenphalanx erst auszusuchen, und 2) die leichte Infanterie (Schlendern, Bogenschützen, Peltasten, Spießträger u. ). w.) in manigfaltiger Weise zum Plänkeln, zur Deckung, zum Angriff mit der schweren zu verbinden lernte. Zugleich entstand ans mehreren Ursachen das Söldnerwesen. Der erste berühmte Solduergeneral war Jphikrates, welcher größere Wohlfeilheit, Leichtigkeit und Beweglichkeit der Bewaffnung einführte. Epameinondas erfand das System der sogenannten keilförmigen und schiefen Schlachtordnung, indem er die größere Masse und den Kern der Hopliten in größerer Tiefe der Aufstellung ohne breitere Front auf den Einen Flügel stellte und mit diesem zu energischem Angriff gegen die Mitte des feindlichen Flügels vorging, während das Centrum und der andere Flügel, ohne zu kämpfen und etwas vom Feinde sich zurückhaltend, nur die Richtung ihrer Front zu halten suchten. Hierdurch erreichte er größere Chancen des Siegs auf dem angreifenden Flügel und vermied die Gefahr, während der Zeit im Centrum oder auf der andern Flanke geschlagen zu werden. Der siegende Flügel konnte das feindliche Heer nachher aufrollen. Diese Taktik ist später von Philipp von Makedonien und Alexander dem Großen weiter ausgebildet. Alexanders hellenische Schlachtordnung hat feine 3 Theile mehr, sondern nur die 2, einen Offensiv- und einen Defensivflügel. Jener ist immer der rechte, dieser der linke. Von rechts nach links standen 1) die leichtbewaffneten Agrianer und Bogenschützen, 2) die makedonische Ritterschaft, 3) die Hypaspisten, 4) die schwere Linieninfanterie, 5) die Bundesgenofsenreiterei, 6) die thessalische Reiterei. Rüstow und Köchly (Gesch. des griech. Kriegswesens S. 268 f.) bezeichnen es als einen entschiedenen Irrthum, daß die Hoplitenphalanx den Keru der Stellung gebildet oder auch uur den Hauptangriff gehabt hätte. Die leichte Infanterie leitete den Kampf ein, indem sie vor die Linie zog und ihre Geschosse in den Feind sandte. Dann machte Alexander mit der makedonischen Ritterschaft den Sturmangriff, und ihr schlossen sich die Hypaspisten an. Das schwere Fußvolk rückte Taxenweise nach, um die geschlossene Linie zu erhalten, so daß eine schräge Schlachtordnung entstand. (Die Phalanx der Sariffophoren wurde erst später in Makedonien der entscheidende Theil der Schlachtordnung, z. B. bei Kyuoskephalai.) Die Diadochen endlich theilten ihre Schlachtordnung wieder in 3 streng ifolirte Theile, von denen die beiden Flügel im Haupttreffen nur aus Reiterei bestanden, während das Centrum aus Liuieufußvolk gebildet ward, dem dann in verschiedener Weise Schützen und Elephanten hinzugefügt wurden. Die Linieninfanterie that so gut wie gar nichts mehr; von den beiden Flügeln war der eine offensiv, der andere defensiv. — Vgl. Rüstow und Köchly, Geschichte des griech. Kriegswesens (1852.). — Ii) Bei den R ö m-e r n kommt es weniger auf das Seetreffen an (f. Seekrieg), da sie darin nie recht heimisch wurden. Die Schlachtordnung ihrer Land-

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 9

1877 - Leipzig : Teubner
Acies. Heere ist, abgesehen von der ursprünglichen, keilartigen, zu unterscheiden in die Manipel- und Cohortenstellnng. Vorweg zu bemerken ist, daß die buudesgenossischen Truppen, deren Stelle später die Hülsstruppen (auxilia) vertraten, die beiden Flügel der römischen Legion einnahmen, und zwar die Reiterei auf deu äußersten Flügeln; daher die Ausdrücke alarii, alae. A) Die Manipel-ausstellung 1) in Einer Linie. Zwischen den einzelnen Manipeln war Raum gelassen, damit die Leichtbewaffneten, welche vor der eigentlichen Schlachtreihe das Treffen einleiteten, oder im Fall die Reiterei den ersten Angriff machte, auch diese sich hinter die Mauipelu zurückziehen konnte. Sobald dies geschehen, dehnten sich die Manipeln aus und schlössen die Zwischenräume, so daß also der Kampf in einer Linie stattfand. 2) In drei Linien. Im Kriege mit den Latinern 415 u. c. (vgl. Liv. 8, 8.) war die Stellung schon dahin verändert, daß statt der Einen früheren Linie die Legion deren 3 bildete. Die 30 Manipeln, ans welchen eine Legion bestand, waren 10 Manipeln hastati, 10 Manipeln principes und 10 Manipeln triärii. Ueber ihre verschiedene Bewaffnung s. Waffen, 5 u. 9. Die hastati standen in der ersten, die triarii in der letzten Schlachtreihe, ebenfalls mit Zwischenräumen, die der Froute eines Manipels gleich kamen. Die Manipeln der mittleren Reihe, die principes, standen jedoch nicht hinter den Manipeln der hastati, sondern gerade vor den Zwischenräume::, so daß sie, im Falle die hastati vom Kampfe ermüdet oder geworfen waren, ohne Weiteres vorrücken und den Kampf aufnehmen konnten*). Die triarii standen ebenfo vor den Zwischenräumen der principes. Sie waren alte, gediente, tapfere Soldaten und griffen erst dann ein, wenn die principes den Kampf noch nicht beendigen konnten , daher sprichwörtlich: res redit ad triarios {Liv. ci. a. O.) znr Bezeichnung der höchsten Noth. Hinter den Triariern standen noch die rorarii und accensi. Liv. 8, 8. Ursprünglich bezeichneten beide Ausdrücke dasselbe und umfaßten die waffenfähige Mannschaft der 5. Classe als Leichtbewaffnete, nur mit Schleudern (fundae) und Wurssteiueu (lapides missiles) versehen. Liv. 1, 43. in his accensi. Weil ohne Schutzwaffen (iner-mes), Hießen sie auch velati, d. i. nur durch die Kleidung geschützt. Varro (l. I.) velati, qui ve-stiti sequuntur exercitum, daher Cic. r. p. 2, 22. sie auch accensi velati nennt. Accensi werden sie genannt als ad legionuni censum adscripti, uqos&ri-x.r]? [lolqdv snsfyov tv qxxlayyi (Dion. Hai. 5,67.), daher auch adscripticii (scribere exer-citum ein Heer ausheben). Mit der seit dem Kriege gegen die Latiner veränderten Schlachtordnung wurdeu die rorarii (Non. Marc. p. 552 rorarii appellabantur milites, qui antequam congressae essent acies prinio non multis iaculis inibant proelium, tractum, quod ante maximas pluvias coelum rorare incipiat) von den accensi unterschieben. Liv. 8, 8. Accensi würde nunmehr diejenige Mauuschaft genannt, welche ans beit Proletariern zum Kriegsbienste herangezogen würde *) In dieser Form : (minimae fiduciae manus). Nachdem die rorarii itnb accensi unter besonberen Fähnlein vor Beginn der Schlacht beit Fetnb beunruhigt hatten, zogen sie sich durch die Zwischenräume der 3 Orb nun gen (ordines)' hinter die Triarier zurück. Sie hatten ihre eigenen Vexilla und Führer (vielleicht optio-nes der Centurionen der Triarier) und mußten wohl bei dem Angriffe der Triarier folgen, um dem Stoße der Phalanx Nachbruck zu geben. Daß die accensi, wie gewöhnlich angenommen wirb, als Erfatzmannschast bienten, iitbent sie mit den Waffen der Gefallenen die Lücken ausfüllten, ist wohl nur ausnahmsweise geschehen, ebenso wie die außerordentliche Verwendung derselben als Triarier in der Schlacht gegen die Latiner (Liv. 8,10.), was überhaupt nur aus einem Nothstände ztt erklären ist, da gerabe bamals die Römer mit beiten im Kriege waren, ans welchen sonst ein Theil des römischen Heeres als Hülsstruppen ausgehoben würde. Die römische Reiterei staitb aus beiben Seiten der hastati in der ersten Schlachtlinie. Im britten finnischen Kriege sing man an mit größeren Truppenkörpern zu cigtren und vereinigte je 2 Manipeln in l Cohorte, so daß nunmehr in ieber Schlachtreihe nicht mehr 10 verschiedene Manipelhanfen standen, sondern 5 Cohorten mit entsprechenden Zwischenräumen. Dabei trat noch die Veränderung ein, daß in die erste Reihe die principes und in bic zweite die hastati kamen. Dies war der Uebergang zu der B) Cohorten-stellnng. Seit Marius hörte die breifache Unter-scheibnng der Legionssolbaten nach dem Census ganz auf. Es würde aufgenommen, wer brauchbar war, und galt nur der Unterschieb von schwerbewaffneten und leichten Truppen. Es ist wahrscheinlich (s. Lange, hist, mutationum rei mil. Roman. (5. 16. 17.), daß Marius die 15 Cohorten der Legion aus 10 brachte, jebe von 4—500 Mann. Diese 10 Cohorten stellte Cäsar ebenfalls in bret Schlachtreihen auf, gerabe so wie die frühere Manipelanfstellung mit Zwischenräumen, so daß wieberum die zweite Reihe in die erste einrücken konnte. In der ersten Reihe standen 4 Cohorten, in den beiden andern je 3. Die dritte Schlachtreihe stand etwas weiter zurück, damit sie leicht ihre Stellung ändern und dorthin sich wenden konnte, wo ihre Hülse nöthig war*). Ueber die Ausdrücke acies simplex, duplex , triplex gibt es 2 verschiedene Ansichten. Rüstow versteht darunter die 3 verschiedenen Treffen in die Tiefe, fo daß die acies triplex das gewöhnliche war, die acies duplex und simplex von Umstänben abhing; v. Goeler bagegen versteht barunter selbstänbige Divisionen in der Fronte, so daß das Ceutrum und die beiben Flügel, jebe Abtheilung für sich, ihren eigenen Commandeur Hatten (s. Seekrieg). Darnach hing die Wahl einer acies simplex von den Raumverhältnissen ab, ob der Oberseldherr etwa im Staube war, die ganze Fronte zu commanbiren. Unter Augustus würden die 10 von Cäsar eingerichteten Cohorten einer Legion zwar beibehalten, boch ihr Bestaub auf 555 Mann zu Fnß und 66 Reiter bestimmt, außerbem enthielt die 1. Cohorte die doppelte An- *) In dieser Form:

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 30

1877 - Leipzig : Teubner
30 Einfluß des Leonidas, gegen den Vorschlag. Leo-nidas büßte freilich durch Lysanders Macht mit Absetzung als Ephor, aber auch Lysanders Amt war dem Ablauf nahe, und weniger günstig gesinnte Männer traten ins Ephorat ein, wurden indeß gewaltsam verjagt und neue ernannt, darunter des Agis Oheim Agesilaos, der seines Neffen Pläne bis jetzt gefördert hatte. Auf dessen Antrieb trat nun Agis von neuem auf, schlug aber, um sicherer zu gehen, auf des Oheims Rath anfangs nur die Vernichtung der Schuldforderungen vor, was durchging; als er nun aber mit der zweiten Maßregel hervortrat, da suchte Agesilaos, der durch die erste vou feinen eigenen Schulden frei geworden war, dieselbe hinzuhalten, weil er seine Güter nicht zur Theilung hergeben wollte. So stand die Sache, als Agis mit einem spartanischen Heer aufbrach, um zum Heere des achaiischen Bundes zu stoßen und am Kampfe gegen die Aitolier Theil zu nehmen, ohne daß indeß wegen der Vorsicht des Aratos als Oberbefehlshabers seine Kampflust befriedigt wurde (Plut. Agis 13—15.). So kehrte er nach Sparta zurück, wo inzwischen sein Oheim Agesilaos sich durch Gewaltthätigkeiten aller Art sehr verhaßt gemacht hatte, so daß das Volk, das sich bitter getäuscht sah, deu Anhängern des geflüchteten Leonidas Gehör gab. Dieser kehrte zurück, Agesilaos entfloh, Agis fand eine Zuflucht in einem Tempel, ließ sich aber bereden, denselben zu verlassen, und ward darauf von den Ephoren zum Tode verurtheilt, 240. Wie er, starben seine Großmutter und Mutter (Plut. Agis 16 ff.). Agitator, der Wagenlenker (auriga) beim Wettrennen in den Circnsspielen. Plaut. Men. 1, 2, 50. Cie. acad. 2, 20. In der Kaiserzeit bekamen sie ansehnliche Geschenke. Suet. Calig. 55. Aglaia f. Charis, Chariten. Aglaophämos, ’Ayxuocpuuos, ungewiß ob eine historische oder mythische Persönlichkeit, Vorsteher und Lehrer der von Orpheus gestifteten Mysterien (zexztul) zu Leibethron im pierifchen Makedonien, worin er auch den Pythagoras unterwiesen haben soll. Nach ihm hat Lobeck sein berühmtes Werk benannt: Aglaophamus s. de theologiae mysti-cae Graecorum caussis, Königsberg 1829, 2 Bdd. Aglaöphon s. Maler, 2. Agmen ist der Heereszug auf dem Marsche. Bei den Griechen wurde die Gliederung nach den einzelnen Truppenkörpern inne gehalten, wie sie der Gefechtsstellung zu Gruude lag. Der Marsch geschieht entweder in einer oder mehreren (Solennen (jioq£l(x [lovocpuluyyi'ct u. s. w ), oder in Abtheilungen hinter einander (inctycoyrj) oder als Nebenmarsch des ganzen Heeres in einer Linie (naqtxycoyr'i). Die snayeoytj war das gewöhnliche. Die Reihenfolge der verschiedenen Waffengattungen richtete sich nach der Oertlichkeit (Xen. anab. 7, 3, 37, Cyrop. 5, 3, 36.X Bei Rückzügen war das auf allen Seiten durch Hopliten gedeckte Viereck die gewöhnliche Marfchvrdnung. Die Römer mar-fchirten so, daß sie jeder Zeit, selbst wenn der Feind nicht in ihrer Nahe war, sich zur Schlacht forntiren konnten, weshalb jeder Soldat bei seiner Abtheilung und in Reihe und Glied bleiben mußte, damit keine Lücke, aber auch keine Haufen entstünden. Da aber ein weit ausgedehnter Heeres-ztlg (agmen longissimum) leicht zu durchbrechen war und die einzelnen Abtheilungen wegen der weiten Entfernung sich nicht rasch zu Hülfe kommen konnten, so marschirte man in breiten Solennen und vermied dadurch die Möglichkeit einer Ueberflügelung und eines Seitenangriffs oder einer Überrumpelung im Rücken. Zugleich schwärmten einzelne Reiterabtheilungen und Leichtbewaffnete auf allen Seiten zur Vorsicht und Deckung umher. Das Gepäck (impedimenta) folgte für , gewöhnlich jeder Abtheilung (Caes. b g. 2, 17.), war aber ein feindlicher Ueberfall zu befürchten' so nahm man es in die Mitte (das. ly.). Ucbrigeni waren die Soldaten aus dem Marsche mit einem Gewicht von ungefähr 60 Pfund belastet, weshalb Caes. b. c. 1, 66. es onus nennt, obschon der eigentliche Ausdruck sarcinae ist. Es bestand außer den Waffen in einem ledernen Ranzen (pera, folliculus), worin Weizen auf 14 Tage bis 4 Wochen, in Gerätschaften zum Schanzen (rutnmi, Spaten), in einer Sense zum Fouragiren (falx ad pabulandum), und endlich in mehreren Schanz-pfählen (12 sogar, Lic. 3, 27.). Kam es zum Angriff, so legten die Soldaten ihr Gepäck auf einen Haufen (sarcinas conferre). Wurden sie aber durch einen feindlichen Ueberfall daran verhindert, so schwand ihnen wol der Muth, weil sie impediti agmine und sub sarcinis kämpfen mußten. Agnatio heißt nicht Verwandtschaft überhaupt (cognatio), sondern nur die civilrechtlich gültige Blutsverwandtschaft, auf die vou Mannspersonen adoptirten oder erzeugten Familienglieder beschränkt. So sind Bruder und Schwester Agnaten, aber die' Kinder der Schwester gehören nicht zu dem Agnatenkreise. Der Adoptirte scheidet aus der bisherigen Agitation aus und tritt in die seines Adoptivvaters ein. Die alten Vorrechte der Agnaten wurden in: der Kaiserzeit etwas beschränkt, indem die Co-gnati und Affines mehr Berücksichtigung fanden. ’Ayojv Ti/urjtög und äxifirixoe,. In allen Rechtsverhältnissen treten besonders zwei Seiten hervor, das materielle Recht in der Art, daß die Beziehungen des Einzelnen zum Einzelnen und zur Gesammtheit des Staates aufs genauste durch Gesetze bestimmt sind, so daß im voraus für alle Überschreitungen der Schranken, die dem Einzelnen vom Staate gesetzt sind, bestimmte Strafen und Bußen angeordnet sind; sodann die Ermittelung durch den Richter, ob eine derartige Rechtsverletzung stattgefunden hat, und die Anwendung der Strafe auf den besonderen Fall, das Proceßverfahren. Die erste der beiden Seiten hat bei den Attikern nicht' die Ausbildung gesunden, wie die zweite. Das materielle Recht war unvollständig ausgebildet und lückenhaft, so ausgebildet und manigfaltig auch die Formen und Wege waren, in jedem Falle sein Recht zu suchen oder eine geschehene Rechtsverletzung zu verfolgen.. Wo nun die Gesetze bei der Bestimmung nicht ausreichten, mußte die richterliche Macht in einer Art, die uns freilich als Willkür erscheinen würde,, ergänzend eintreten und außer der Entscheidung über die Schuld oder Nichtschuld, des Angeklagten im Falle der Schuld für den besondern Fall die Strafe (tlfirjfia) nach eigenem Ermessen hinzufügen. Darnach zerfallen alle Rechtshändel in aycovsg Ttynqrol und art^rot. In diesen hatte das Gesetz die Strafe bestimmt, in jenen mußte das Gesetz durch richterliche Entscheidung ergänzt wer- Agitator —"’Aycov zi^vog.
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